Wir unterstützen Sie bei Ihrem praxisinternen Qualitätsmanagement

An dieser Stelle möchten wir Ihnen einige häufig gestellte Fragen zum praxisinternen Qualitätsmanagement beantworten.

Um Ihnen den Aufbau eines QM-Systems zu erleichtern, haben wir das Praxishandbuch des Bioscientia Labor Karlsruhe mit vielen erforderlichen Musterdokumenten erstellt, gemäß "Richtlinie über grundsätzliche Anforderungen an ein einrichtungsinternes Qualitätsmanagment für Vertragsärzte, Vertragspsychotherapeuten, MVZ, Vertragszahnärzte sowie zugelassene Krankenhäuser (Qualitätsmanagement-Richtlinie/QM-RL)" .

Es enthält eine Sammlung von Musterdokumenten für Ihr Praxis-QM und weitere Informationen. Wir informieren Sie gerne darüber.



Eine gute Orientierung zum Stand Ihres Qualitätsmanagement bietet Ihnen die KBV mit ihrem "Praxis Check"

 

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Hier können Sie den Stand Ihres QM anonym überprüfen und erhalten wertvolle Hinweise für dessen Gestaltung und Verbesserung.
KBV Praxis Check

Häufige Fragen

Welche Verpflichtung besteht für Arztpraxen, ein QM-System einzurichten?

Nach § 135a und § 136a SGB V sind alle Vertragsärzte verpflichtet, ein Qualitätsmanagementsystem (QM-System) in ihrer Praxis einzuführen. In der "Richtlinie über grundsätzliche Anforderungen an ein einrichtungsinternes Qualitätsmanagment für Vertragsärzte, Vertragspsychotherapeuten, MVZ, Vertragszahnärzte sowie zugelassene Krankenhäuser (Qualitätsmanagement-Richtlinie/QM-RL)" hat der Gemeinsame Bundesausschuss mit Beschluss vom 18.01.2024 den Mindestumfang festgelegt. Darin wird Qualitätsmanagement ausdrücklich als Führungsaufgabe gesehen. Gegenüber den ersten Fassungen von 2005 und 2014 wurde der Geltungsbereich auf Zahnärzte und Krankenhäuser erweitert, für die es vorher eigene QM-Richtlinien gab. Gleichzeitig wurden wesentliche inhaltliche Ergänzungen vorgenommen.

Wichtige neue QM-Elemende sind:

  • Risiko- und Fehlermanagement
  • Arzneimitteltherapiesicherheit
  • Fortbildungs- und Schulungsmaßnahmen
  • Schmerzmanagement
  • Mitarbeiterbefragungen
  • Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen und Sturzfolgen
  • Patienteninformation und -aufklärung
  • Schutzkonzept zur Prävention (sexueller) Gewalt und Missbrauch

Die im Teil A § 4 aufgeführten Methoden und Instrumente sollen innerhalb drei Jahren nach Zulassung umgesetzt sein und dann kontinuierlich weiterentwickelt werden.

Die kassenärztlichen Vereinigungen sollen stichprobenartig jährlich 2,5 % oder alle 2 Jahre 4 % der Praxen auf Einhaltung der QM-Richtlinie überprüfen.

QM Richtlinie

GBA Richtlinie QM in der Arztpraxis ( 376,06 KB — PDF )

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Für Ärzte, die Laboranalysen durchführen, kommen die Anforderungen der „Richtlinien der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen“ (RiLiBÄK 2023) hinzu.

Auch hier beginnen die Eichbehörden der Bundesländer zur Zeit mit der Überprüfung, ob die Vorgaben der RiLiBÄK eingehalten werden.

QS Richtlinie

RiliBÄK Laboratoriumsmedizin ( 742,87 KB — PDF )

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Ein QM-System soll jedoch nicht nur als bürokratische Verpflichtung wahrgenommen werden, sondern von den Mitarbeitern akzeptiert, sowie  flexibel und ausbaufähig sein. Neben der Rechtssicherheit stehen Patientensicherheit und die Optimierung der Praxisführung im Vordergrund.


Was bringt eigentlich Qualitätsmanagement außer mehr Bürokratie?

Der besonderen Qualitätsverantwortung des Arztes und seines Teams wird in vielfältiger Weise Rechnung getragen:

  • Ziel aller QM-Maßnahmen ist Patienten- und Mitarbeitersicherheit sowie Patienten- und Mitarbeiterzufriedenheit.
  • Wichtige Arbeitsabläufe sollen von allen gleich (gut) gemacht werden.  Deswegen gibt es die Arbeitsanweisungen (z. B. Verabreichung von Infusionen, Durchführung eines Ruhe-EKG).
  • Kritische Punkte, an denen eine relativ hohe Fehlerwahrscheinlichkeit mit bedeutenden potentiellen Auswirkungen besteht, sollen klar sein. An diesen Punkten werden Kontrollen durchgeführt und dokumentiert (z. B. Steri-Kontrollen, Temperatur des Medikamentenkühlschranks, Kontrollprobenmessung im Labor). Kritische Punkte sind auch oft im Hygienebereich zu finden. Deswegen werden Hygienepläne ausgearbeitet und befolgt. Dies alles ist Teil eines systematischen Risikomanagements.
  • Alle Mitarbeiter sollen beste Leistung bringen und den Patienten durch Kompetenz und Freundlichkeit Sicherheit vermitteln. Deswegen werden Schulungen durchgeführt und dokumentiert. Damit jede/r seinen/ihren Verantwortungsbereich kennt und bewusst wahrnimmt, gibt es ein Organigramm und Stellenbeschreibungen.
  • Jeder soll wissen, welche Ziele die Praxis hat und die Praxis soll erfolgreich laufen. Deswegen werden Praxisleitlinien und Qualitätsziele erarbeitet und die Zielerreichung bewertet.
  • Die Patienten sollen sich in der Praxis gut aufgehoben fühlen. Deswegen werden Patientenbefragungen durchgeführt und ausgewertet um die Wirksamkeit der oben aufgeführten Maßnahmen zu überprüfen.
  • Die Patienten sollen nach neuestem Wissensstand behandelt werden. Deswegen soll Leitlinien konform gearbeitet werden.
  • Fehler sollen vermieden oder – wenn passiert – schnell erkannt und behoben werden. Deswegen werden Reklamationen schriftlich aufgenommen und die getroffenen Korrekturmaßnahmen dokumentiert, also ein systematisches Beschwerdemanagement etabliert.
  • Alle Abläufe in Organisation und Behandlung sollen ständig verbessert werden. Deswegen werden aus Fehlern und Reklamationen Vorbeugungs- und Verbesserungsmaßnahmen abgeleitet. Ein wichtiges Forum für diese Qualitätsarbeit ist die Teambesprechung.
  • Alle Geräte sollen zuverlässig funktionieren. Deswegen werden Gerätebücher geführt und alle Wartungen, Kalibrierungen, Funktionskontrollen sowie Reparaturen dokumentiert. Dazu verpflichten uns auch die Vorgaben der Medizinproduktebetreiberverordnung.
  • Wir gehen sorgfältig mit den personebezogenen Daten unserer Patienten und Mitarbeiter um und nehmen den Datenschutz ernst. Dazu bedarf es umfangreicher technischer und organisatorischer Maßnahmen.

Ihre Ansprechpartnerin

 

Haben Sie weitere Fragen zu praxisinternem Qualitätsmanagement? 

Wir beraten Sie gerne zu allen Themen - sprechen Sie uns an!

Ute Och
Leitung Qualitätsmanagement